Alte Erinnerungen - neue Eindrücke

Diakon Thomas Müller im Kinderheim der BBG
Diakon Thomas Müller im Kinderheim der BBG; Bildquelle: privat
Videogruß von Diakon Müller an die Malteser
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Hannover/Mandeni (mhd). Mit vielen neuen und guten Eindrücken ist Diakon Thomas Müller, Referent Malteser Pastoral der Malteser in der Diözese Hildesheim, Anfang November aus Südafrika zurückgekehrt. Dort hatte er einige Wochen in Mandeni verbracht, wo die „Brotherhood of Blessed Gérard (BBG)“ Ende Oktober ihr 30-jähriges Bestehen feierte. Zu diesem Anlass überbrachte Müller auch Grüße von Max Freiherr von Boeselager, Diözesanleiter der Malteser in der Diözese Hildesheim. Müller und seine Frau Angelika haben selbst von 2005 bis 2008 als freiwillige Helfer in der BBG gearbeitet.


„Vor 30 Jahren hat eine Handvoll Menschen gesagt, wir müssen hier etwas ändern. Es gibt so viel Armut und Not. Wir können nicht einfach nur zugucken und vom Lieben Gott und seiner Hilfe reden, wir müssen auch selbst anpacken.“ So beschreibt Diakon Müller die Gründung der BBG vor drei Jahrzehnten. Die BBG versteht sich als katholischer kirchlicher Verein, als südafrikanische gemeinnützige Organisation und Hilfsorganisation des Malteserordens in der südafrikanischen Region kwaZulu/Natal. Mittelpunkt dieses Hilfsprojektes nördlich von Durban ist das „Blessed Gérard’s Care-Zentrum“, das sich vor allem um AIDS-Kranke, Kranke allgemein und Sterbende kümmert. Außerdem findet sich dort ein Kinderheim mit Kindergarten. Leiter ist Pater Gerhard T. Lagleder OSB, der aus Regensburg stammt und Missionsbenediktiner der Erzabtei St. Ottilien ist.

Das Jubiläumsfest Ende Oktober sei fröhlich und ausgelassen mit einem Festgottesdienst samt Kardinal, vielen Ehrengästen und mehreren Hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern samt Familien gefeiert worden, berichtet Müller nach seiner Rückkehr. Beim anschließenden Festakt im Community Center habe es neben Grußworten und Ehrungen auch viel Tanz und Gesang gegeben.

Für Diakon Müller war diese Reise nach Südafrika auch eine Reise in die eigene Vergangenheit: „Dankbar und glücklich bin ich, dass ich das miterleben konnte. Die Freude in meinem Herzen wird aber noch übertroffen von der Erkenntnis: Die BBG ist erwachsen geworden!“, freut sich Müller. Und weiter: „Viele Jahre musste Pater Gerhard die Projekte der BBG fest an die Hand nehmen, entscheiden, lehren, helfen, beratschlagen, leiten, umsorgen und vieles mehr. Gott sei Dank gab es von Anfang an auch Menschen, die ihm zur Seite standen. Nun aber sehe ich eine BBG, die wohl organisiert und qualifiziert eigenständig ihren Weg geht. Pater Gerhard ist auch heute noch die wohl wichtigste Stütze der Gemeinschaft, ist es aber wie ein guter Father für seine erwachsenen Kinder. Ein Management-Team leitet nun das operative Geschäft, Social Worker helfen individuell überall dort, wo persönliche Hilfe nötig ist, Krankeschwestern und Ärzte kümmern sich um die Palliativstation, die früher AIDS Station war. Das ist möglich, weil die AIDS Behandlung, die Beratung und die Aufklärung Früchte tragen und der mörderische Druck, den die Angst vor AIDS ausgeübt hat, nun beherrschbar geworden ist und kaum noch Patienten an AIDS sterben. Das ist so wunderbar zu sehen, wie hier die BBG unglaublich erfolgreich Leben rettet.“

Auch das Children’s Home hat sich nach Müllers Eindruck seit seinem Einsatz vor rund 15 Jahren gut entwickelt: „Alle Mitarbeitenden sind nun ausgebildet und die inzwischen 64 Kinder und Jugendlichen haben ein Zuhause, in dem sie sich wohlfühlen und das ihnen die Chance bietet einmal ihr eigenes Leben selbstbewusst in die Hand zu nehmen und zu gestalten. Die Mitarbeitenden der BBG sind inzwischen in sozial abgesicherten Arbeitsverhältnissen, auch das ist eine wunderbare Entwicklung. Das Alles trägt dazu bei, dass es ein spürbares Bewusstsein gibt für die Arbeit der BBG. Kaum jemand verlässt seinen Arbeitsplatz hier, was wiederum für mich herzerfrischend war, als ich doch weit mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden noch kannte und so herzlich aufgenommen wurde, als käme ich heim. So hat es sich dann auch für mich angefühlt.“ Noch heute sei er begeistert von seinen Eindrücken in Südafrika, sagt Müller.

Mit im Reisegepäck hatte der Diakon übrigens ein Grußwort von Max Freiherr von Boeselager an Pater Gerhard Lagleder OSB. Im Namen der Hildesheimer Malteser-Diözesangliederung dankt der Diözesanleiter darin dem Geistlichen für dessen „vorbildlichen und wertvollen Dienst an den Menschen.“

Die „Brotherhood of Blessed Gérard” im Internet:
https://www.bsg.org.za/


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