„Verrückte Zeiten“

Noch haben die Malteser genügend Ehrenamtliche; Bildquelle: Lukas/Malteser

Diözesangliederung (mhd). Viel Süßes, aber auch manche harte Nuss brachte der diesjährige Nikolaustag den Maltesern in der Diözese Hildesheim: Bei einer digitalen Diözesan- und Delegiertenversammlung am Mittwochabend, 6. Dezember 2023, konnten sich die Malteser über gute Nachrichten freuen, mussten aber auch harten Realitäten ins Auge blicken.


„Verrückte Zeiten“ haben die Malteser in der Diözesangliederung Hildesheim in den vergangenen Jahren durchlebt: Im Bericht der Diözesanleitung erinnerte Diözesangeschäftsführer Jens Engel an die Coronapandemie und den Krieg in der Ukraine, aber auch die aktuellen Finanzprobleme von Bund und Ländern, die sich auch auf Hilfsdienste auswirken. Noch haben die Malteser in der Diözese Hildesheim nach Aussagen Engels keine gravierenden Nachwuchsprobleme, spüren aber sehr stark die Zurückhaltung der Menschen, ehrenamtliche Führungsaufgaben zu übernehmen.

Zu den größten Herausforderungen der Hildesheimer Malteser-Diözesangliederung gehört derzeit das Raumproblem in verschiedenen Stadtgliederungen: In Hannover und Braunschweig stehen irgendwann Umzüge an, da Räume zu klein geworden sind oder in absehbarer Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Diözesangeschäftsstelle werde manches tun, um diese Umzüge zu unterstützen, versprach Jens Engel den Ehrenamtlichen. Doch ganz ohne deren Hilfe werde es nicht gehen!

Insgesamt stehen die Malteser in der Diözese Hildesheim auf solidem Boden: Das soziale Ehrenamt wächst, wie Dr. Christoph Mock als Leiter des sozialen Ehrenamtes berichtete. In Celle etabliert sich der Hospizdienst der Malteser und die verschiedenen Rikscha-Projekte in der Diözese können ihren zahlreichen Fahrgästen inzwischen 14 Rikschas anbieten. Weiterhin stark sind die Malteser in der Unterstützung von Obdachlosen und werden dem „Wärmebus“ Hannover und dem „Versorgungsbus“ Braunschweig im kommenden Jahr mit MOBALNI ein mobiles Badezimmer für Obdachlose an die Seite stellen.

Solide auch die Finanzen: Haupt- und ehrenamtliche Malteser haben im vergangenen Jahr 2022 einen guten Jahresüberschuss erwirtschaftet, konnte Andreas Zahn in seinem Finanzbericht verkünden. Dennoch wird die wirtschaftliche Lage nicht einfacher: Steigende Kosten auf der einen Seite und leere öffentliche Kassen auf der anderen machen das Wirtschaften in Zukunft zu einer Herausforderung.

Konkrete Veränderungen ergeben sich in Bezug auf die Bundesversammlung: Ab sofort werden die Malteser in der Diözese Hildesheim auf Bundesebene von einem zusätzlichen Delegierten vertreten: Zu Petra Zahn, Thorben Rippen und Dominik Hüther gesellt sich dann Matthias Walter.

Die aktuelle 31. Diözesan- und 13. Delegiertenversammlung geht auf einen Wunsch von Ehrenamtlichen zurück: Sie wollten die bisher laut Satzung alle zwei Jahre stattfindenden Versammlungen in Präsenz durch eine digitale Versammlung in den Zwischenjahren ergänzen. Die Bundesversammlung der Malteser hatte diesem Wunsch entsprochen. An dieser digitalen Diözesan- und Delegiertenversammlung nahmen unter der Leitung von Diözesanleiter Max Freiherr von Boeselager in der Spitze 57 Malteser teil, darunter 45 Stimmberechtigte. Diözesanseelsorger Bischof em. Dr. Michael Wüstenberg begleitete die Sitzung geistlich und beendete sie mit einem digitalen Adventsimpuls.


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